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Der Pangiallo, oder Pan Giallo, gilt als die römische Äquivalent zum mailändischen Panettone oder sizilianischen Cassata und wird traditionell am Weihnachtszeit mit Hönig, Rosinen, Nüssen und verschiedenen Gewürzen (u.a. Safran) zubereitet.

Die Geschichte dieser Leckerei geht auf das antike Rom zurück, ungefähr aus dem 1. Jahrhundert v.Chr.

Damals regierte der Kaiser Augusto die ganze bekannte Welt und die Ewige Stadt wurde als “Caput Mundi” (der Nabel der Welt) benannt. Das Heidentum war die Staatreligion und man betete verschiedenen Götzen an: Das war eine Vermischung von Kulten, die von den zentral-italienischen Naturvölker, von den antiken Griechenland und Ägypten ankamen.

Die Römer pflegten den Anfang und das Ende der Jahreszeiten mit besonderen Glücks-Ritualen zu feiern, die die Götter beehrten. Die Numina, die die Natur und die Elemente verkörperten, waren Ceres, Helios (auch “Sol Invictus” genannt, d.h. unbesiegter Sonnengott), Selene und selbstverständlich, Jupiter (griechischer Zeus).

Pangiallo romano

Während der Wintersonnenwende, die der kürzeste Tag des Jahres ist, wo die Dunkel- überwogen die Lichtstunden, pflegten die Familien hausgemachte Geschenken, d.h. der Pangiallo, zu wichteln.

Von 21. Dezember an diente die Zubereitung des Pangiallo dazu, sich zu wünschen, dass die Winterzeit schnell vorbei eilte und Frühling und schönem Wetter, mit seinen Erträgen und Schätzen, Platz machte.

Da die Römer sehr abergläubischen waren, beherzigten sie ihre Traditionen und der Pangiallo wurde sofort zum Symbol für Hoffnung und zu einem der beliebtesten Geschenke in jener Zeit, die heute unsere Weihnachtszeit ist.

Trotzdem Rom zum Christentum konvertierte, ließen die Römer die Angelpunkte von ihren Kultur nicht hinter sich, unter deren das traditionelle Rezept von Pangiallo. Heutzutage wird diese Kuchen noch zubereitet und gehört zu den köstlichen Gerichten der ganzen Geschichte von Rom.

Bis zum 19. Jahrhundert, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, wurde der Pangiallo als typischer Kuchen von Latium betrachtet. Es wurde vor allem von den Hausfrauen zubereitet und am Weihnachtstag gegessen, anstelle der gewerblichen Panettone und Pandoro, die man heute in den Supermärkten kauft.

pangiallo romano angelo colapicchioni

Der Pangiall’oro von der alten Konditorei Angelo Colapicchioni

Heutzutage, wie bereits erwähnt, hat dieser genussreichen Kuchen ein bisschen in Vergessenheit der römischen Sitten und Gebräuchen geraten, mit einer einzigen Ausnahmen.

Die alte Konditorei Angelo Colapicchioni, die im Stadtkern liegt, ist nicht nur eine der wenigen Konditoreien, wenn nicht gar die Einzige, die noch den Pangiallo zubereitet, aber hat auch das Patent für eine der besten Varianten “Pangiall’oro”, dank dessen zahlreiche Preisen gewinnen hat.

Im Vergleich zum originalen Rezept wird der Pangiall’oro mit sizilianischen Pistazien, römischen Nüssen, Pinienkernen und Mandeln, die mit natürlichem Hönig vermengt wird, zubereitet. Selbstverständlich ohne Zuckerzusatz. So ist der Kuchen für den etwas feineren Geschmack, aber auch gesund.